Warum ich Ashtanga (obwohl ich es kann) niemals in der Schweiz unterrichten würde
- Morena Nicoli
- 24. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. März

Neulich bin ich über ein Yoga-Angebot in meiner Umgebung gestolpert, das mich echt zum Nachdenken gebracht hat. Eine Lehrerin bietet eine gemischte Stunde aus Hatha und Ashtanga Yoga an. Und ganz ehrlich: Seit wann mixt man bitte diese beiden Stile einfach so?
Natürlich darf Yoga kreativ sein – aber hier reden wir von zwei sehr unterschiedlichen Systemen. Ashtanga Yoga ist ein strenges, dynamisches System mit festen Serien. Hatha Yoga hingegen steht für Ruhe, bewusste Ausrichtung und einen ganz anderen Energiefluss.
Also habe ich weitergeschaut: Beherrscht die Lehrerin überhaupt die erste Serie im Ashtanga? Leider nicht. Und genau da wird’s fragwürdig.
Warum dieser Mix keinen Sinn ergibt!
Warum müssen wir – oder in diesem Fall sie – etwas verkaufen, das so nicht stimmt? Warum nicht ehrlich bleiben und das unterrichten, was man wirklich kann? Denn genau hier fängt der Verlust von Vertrauen an – bei der Diskrepanz zwischen Werbung und echter Erfahrung.
An alle Yogalehrer*innen:
Keep it simple! ✌️
Bleibt bei dem, was ihr wirklich könnt und aus vollem Herzen weitergeben könnt.
💡 Asteya, Leute!
Asteya bedeutet im Yoga „Nicht-Stehlen“ – doch es geht weit über den rein materiellen Aspekt hinaus. Es bedeutet, nichts zu nehmen, was nicht freiwillig gegeben wird – weder Dinge noch Zeit, Energie oder Vertrauen. Asteya lehrt uns, authentisch zu sein und keine falschen Erwartungen zu verkaufen, sei es in Beziehungen, im Berufsleben oder in unserem spirituellen Weg. Es erinnert uns daran, andere nicht durch Täuschung oder unehrliche Versprechungen zu manipulieren, sondern in Wahrhaftigkeit und Integrität zu handeln. So schaffen wir ein Leben im Einklang mit Respekt, Ehrlichkeit und innerer Fülle.
Warum ich Ashtanga trotz meiner Erfahrung nicht unterrichte.
Ja, ich beherrsche die komplette Primary Series inklusive vieler Elemente der Intermediate und sogar der Advanced Series – und das mit echter Praxis-Erfahrung. (18 Jahren Erfahrung, mein halbes Leben)
Trotzdem: In der Schweiz würde ich Ashtanga niemals so unterrichten.
Warum? Weil es nicht mehr zeitgemäss ist – weder körperlich noch im Mindset vieler Schüler*innen.
Ashtanga wurde einst von jungen indischen Männern praktiziert, die täglich physisch hart gefordert waren, mit offenen Hüften und Körpern, die von Natur aus leicht und beweglich waren.
In unserer heutigen westlichen Welt sitzen die meisten Menschen viele Stunden am Tag, kämpfen mit verkürzten Muskeln, verklebten Faszien und mangelnder Mobilität. Die starre, strikte Reihenfolge von Ashtanga überfordert viele Körper – und vor allem auch das Nervensystem.
Warum also unbedingt an diesem Konzept festhalten? Für wen machen wir das eigentlich?
Deshalb mein Ansatz: Starke, funktionierende Yoga-Elemente behalten – aber smarter und individueller einsetzen.
Rocket Yoga als moderne Lösung!
Rocket Yoga hat genau das erkannt und den Ashtanga-Ansatz weiterentwickelt: Es ist dynamisch und kraftvoll, aber auch anpassbar und kreativer. Rocket bietet die Energie von Ashtanga, ohne den Zwang zur starren Form.
Das macht es für moderne Körper – und moderne Menschen – viel nachhaltiger.
Was du als Schüler*in wissen solltest:
Hier ein ehrlicher Überblick zu den bekanntesten Stilen:
Ashtanga Yoga 🔥

Hier die exakte Reihenfolge inklusive Atemzüge und Wiederholungen – jede Änderung macht es zu einer 'Inspired by Ashtanga'-Praxis, aber nicht mehr zum traditionellen Ashtanga.
Streng, traditionell, mit festen Serien und klaren Regeln. Für körperlich sehr fitte Menschen mit täglicher Disziplin.
Rocket Yoga 🚀
Kreative Weiterentwicklung von Ashtanga. Kraftvoll, aber freier und verspielter – Fokus auf Spaß, Power und individuelle Freiheit.
Vinyasa Yoga 🌊
Fließende Sequenzen im Einklang mit der Atmung. Variabel, modern und oft sehr kreativ gestaltet.
Hatha Yoga 🌞
Der Klassiker mit Fokus auf bewusste Ausrichtung, Atem und Entspannung.
Yin Yoga 🌙
Ruhig und meditativ. Tiefe Dehnungen, lange gehalten – Fokus auf Faszien und Loslassen.
Fazit:
Yoga darf ehrlich sein. Yoga muss ehrlich sein.
Wenn wir als Lehrerinnen Verantwortung übernehmen und aus dem Herzen unterrichten, profitieren alle. Und Schülerinnen haben das Recht auf Klarheit und Transparenz.
Denn Yoga ist kein Ego-Trip – sondern ein Weg zu mehr Freiheit, Bewusstsein und Authentizität.
🧘♀️ Namasté & let’s stay real!
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➡️ Let’s talk about honest Yoga!
Deine
Morena
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